Tatort am 23. Juli 2016 war das Dorf Prambachkirchen in Oberösterreich nördlich von Wels. Anlass war der zweite 12 Stunden Benefizlauf für krebskranke Kinder nach dem Motto „Sport für den guten Zweck – Breitensport – Spitzensport“. Allen Beteiligten gelang es, dies zu einem großen Ganzen zusammen zu fügen. Um die 500 Aktive waren am Start als Einzelläufer über die 12 oder 6 Stunden sowie überwiegend als 2er, 4er oder 8er Staffeln über 12 Stunden. Weit über 10.000 Euro Spenden kamen zusammen. Die trapezförmige etwas wellige Runde durch den Ort war amtlich vermessen 1.458 m lang und damit bestenlistentauglich. Das musste auch sein, denn es war der 4. von 5 Läufen des beliebten österreichischen Ultralauf Cups und er zog damit neben Hobbyläufern auch viele Topleute an.
Für Rainer, aktives Mitglied beim RSLC Holzkichen, sollte es nur ein erster langer Vorbereitungslauf für die deutsche und bayerische 100-Kilometer Meisterschaft am 20. August in Leipzig werden, darum kam seine Ehefrau und Betreuerin Marlyn auch gar nicht mit, sondern nur sein wieselflinkes Laufmaskottchen. Doch es lief anders: Nach dem Start der 12 Stunden morgens um 06.30 Uhr lag Rainer bald komfortabel an 5. Position und spulte seine Runden mit ca. 5 min/km ab. Dann wurde es immer heißer und einige Favoriten konnten ihr Tempo nicht halten. Rainer kam ran und überholte und lag nach 4 Stunden in Führung. Etwa vier Stunden lang konnten sich dann 4 Athleten in der gleichen Runde halten. Rainers Schnitt lag inzwischen bei 5:30 min/km. Jede Runde trinken und sich Wasser über Kopf und Trikot schütten, war wohl goldrichtig für Rainer und so gelangen ihm die Überrundungen der Favoriten und wurde er selbst vom Moderator zum neuen Favoriten erkoren. Auf den letzten und schwersten Stunden kann viel passieren – und das tat es hier auch. Rainer hielt im letzten Drittel sehr diszipliniert und fixiert auf den Überraschungssieg sein Tempo bei rund 6 min/km und überrundete seine Verfolger noch mehrmals.
So kam es zum seltenen Kuriosum, dass Rainer als 60-Jähriger nicht nur seine Altersklasse gewann, sondern als Gastläufer auch den Gesamtsieg mit neuem Streckenrekord erlief. Doch damit nicht genug: Ein Blick vor Ort in die ausgedruckte Ultralauf-Statistik über 12 Stunden offenbarte, dass Rainer mit seinen grandiosen 127,891 km sogar den bisherigen deutschen AK Rekord um 5 km übertraf und er damit in der Jahresweltbestenliste der M60er nur 1 km hinter dem Führenden auf Platz 2 liegt. Also eine Weltklasseleistung von unserem Rainer, die auch bei der Siegerehrung abends um 20 Uhr gebührend moderiert und gefeiert wurde.