Unser RSLC Ultraläufer Rainer Leyendecker verzeichnet nun schon seine 9. Teilnahme an den Zyklen der Bärenfelsläufe seit Weihnachten 2009. An Heiligabend - korrekt am Morgen - findet der Bergmarathon statt (3x dabei und 1x Dritter), am 1. Mai der 55 Kilometer-Trail (2x Zweiter) und Mitte Juli die Königsdisziplin über 64,8 Kilometer und 2.400 Höhenmeter (4x dabei). Die Strecken führen jeweils in 2-5 Runden durch die Wälder des Naturparks Saar-Hunsrück, mal über Forstwege, mal durch Wiesen und immer wieder über schwierige und steile Trails.
Zum Jubiläum am 13. Juli gibt es in Summe einen neuen Teilnehmerrekord. Über die 3 Runden kommen 48 ins Ziel, über die Marathonstrecke mit 43 und beim Halbmarathon 106 Läufer und Läuferinnen. Nach dem Start aller Distanzen um 08.30 Uhr steigen die Temperaturen stetig an, bei Sonne, ohne Wind und diesmal auch ohne Matsch im Gelände. Drei Versorgungsstationen in der Runde und eine auf der Ziel-Wiese sorgen für den nötigen Energienachschub. Das Besondere an diesem Lauf: Wer für Ultra oder Marathon meldet, kann sich auch 1 bzw. 2 Runden vorher im Ziel abmelden und kommt dann in die entsprechende Wertung.
Während die erste von 3 Runden mit über 200 Läufern etwas unübersichtlich ist und über 20 Läufer vor Rainer sind, lichtet sich das Feld ab der 2. Runde. Rainer absolviert seine 1. Runde in guten 1:49 Stunden und startet mit 2 Ultras zum knackigsten und längsten Anstieg, dem Bärenfelsen. Bald ist jeder für sich allein unterwegs - Rainer hinter den beiden. Aber der Tag ist noch lang. Die 2. Runde ist in 2:00 Stunden beendet und auf Nachfragen erfährt Rainer, neun Läufer seien vor ihm in die 3. Runde gelaufen.
Also letzter der Top Ten - das motiviert! Also konzentriert und zügig weiter laufen und immer mal Ausschau nach Verfolgern halten. Da keiner ran kommt, richtet sich der Blick nach vorne. Oben am Bärenfelsen meint ein Streckenposten, 5-7 Minuten seien zwei Läufer voraus, und Rainer: Die hol ich noch ein! Schwere Passagen behutsam, leichtere flott laufend, hat Rainer die beiden bei Kilometer 56 an einer langen Gerade schon im Blick und zieht bei der Wasserstation bei Kilometer 60, wo er nicht pausiert, an ihnen vorbei. Auch an den letzten Steigungen das Tempo hoch haltend, sind beide bald nicht mehr zu sehen.
Nur noch einige tückische Abstiege und dann passiert es bei Kilometer 64,5: ein kapitaler Sturz - hängen geblieben an einer Wurzel - schon in Sichtweite des Ziels. Also aufrappeln und finishen. 5:52 Stunden und nur 2:03 Stunden für die letzte Runde bedeuten den 7. Platz und den AK 55 Sieg. (Foto oben: Rainer kurz vor dem Zieleinlauf)
Zwei Jahre vorher bei seinem Gesamtsieg ist Rainer nur 23 Sekunden schneller! Der diesjährige Jubiläumssieger errennt ein Fabelrekord mit 4:27 Stunden Die beste Dame ist nach 7:31 Stunden im Ziel. Nun ist Rainer zuversichtlich, am 20. Juli auch bei der Premiere des Eiger Ultra Trail um Grindelwald das Ziel zu erreichen - 101 Kilometer mit 6.700 Höhenmetern rauf und wieder runter liegen vor ihm und 450 Mitläufern aus der ganzen Welt.
Rainer Leyendecker nach der Siegerehrung unter 8 der Top-10